Presseecho 2003

Gewerkschaften und Unternehmens-, Fach- und Umweltverbände hatten am 05. November zur Demonstration für die Zukunft der erneuerbaren Energien aufgerufen. Mit dabei: der SPD-Politiker Hermann Scheer. Solarkämpfer Scheer. Einer der Redner: Hermann Scheer. Für den SPD-Bundestagsabgeordneten ist der Kampf für die regenerativen Energien zu einer Lebensaufgabe geworden. Vor allem für die Sonnenenergie hat sich der Neunundfünfzigjährige stark gemacht und viele Jahre dafür Spott und Ärger einkassiert.

Wie lässt sich überschäumende Innovationssucht in global verträgliche Bahnen lenken? Können und müssen die „göttliche Neugier und der Spieltrieb des bastelnden und grübelnden Forschers" gebremst werden, die Albert Einstein als „Urquell aller technischen Errungenschaften" bezeichnet half. Das Problem zu lösen, beansprucht wohl so viel Kreativkraft wie die Entdeckung der Weltformel - und daran ist selbst Einstein gescheitert. Hermann Scheer, 58 Jahre, ist nicht Physiker, nicht Erfinder, nicht Psychologe, sondern kreativer Doktor der Wirtschaftswissenschaften und Politiker. Er preist seit Jahren erneuerbare Energien als Schlüssel, um technischen Fortschritt mit Moral zu koppeln.

Von Josef-Otto Freudenreich. Hermann Scheer hat derzeit Hochkonjunktur. Das hängt damit zusammen, dass er als Energie- und Rüstungsexperte die zentralen Fragen des drohenden Kriegs im Irak abdeckt. Den Waiblinger Abgeordneten freut's, die SPD weniger.

Der Hardliner für sanfte Energien
Von Christiane Grefe. Hermann Scheer, SPD-Bundestagsabgeordneter und Präsident der Vereinigung "Eurosolar" kämpft für einen unabhängigen Ökostrom-Markt. Wenn dieser Redner in Fahrt kommt, dann fliegt auch schon mal eine Mineralwasserflasche vom Pult. So geschehen im SPD-Wahlkampf im Schwabenland. Bei Hermann Scheer allerdings hat der passionierte Schwung seiner Arme kein G'schmäckle hohler Politiker-Gesten aus dem Rhetorik-Kurs. Den Waiblinger Bundestagsabgeordneten reißt es vielmehr aufrichtig, wenn er sich und seinen Zuhörern die "unerträgliche Diskrepanz zwischen den globalen Umweltgefahren und den immer noch fehlenden politischen Initiativen dagegen" vor Augen führt.

Erst verachtet, nun gefürchtet: Die Vereinigung EUROSOLAR wird zehn Jahre alt
Von Helmut Lölhöffel. Das Ziel, atomare und fossile Energiequellen durch erneuerbare Energien abzulösen, sei "eine Jahrhundertaufgabe". So steht es in der Satzung von Eurosolar. Die am 22. August 1988 gegründete Vereinigung wird also auch nach 2000 noch reichlich zu tun haben, um das von ihr angestrebte "solare Energiezeitalter" zu. erleben. Denn dieses Jahrhundert dauert nur noch 17 Monate. Und Eurosolar besteht erst seit zehn Jahren.
"Ich fühle mich durch diese Aufgabe sehr geehrt, denn meine aller- allerersten Schritte im Bereich der Solar-Photovoltaik habe ich bei der Europäischen Konferenz in Montreal gemacht. Dort habe ich mich mit den Grundbegriffen vertraut gemacht und die Tatsache, daß ich damals diese Konferenz überhaupt besuchte, zeigt, daß die Weltbank großes Interesse an dem Thema hatte.
