Presseecho 2008
Artikel erschienen in Photovoltaik, November 2008
Nächstes Jahr soll die internationale Agentur für Erneuerbare Energien kurz IRENA gegründet werden. Sie soll alternative Energien weltweit stark machen. Zur Zeit laufen die vorbereitenden Konferenzen.
Hermann Scheer raucht eine Zigarette nach der anderen. Parteiinterne Querelen erschüttern wieder einmal die SPD. Scheer bezieht mit Protestbrief Stellung. Unter Hochdruck verfasst er in seinem Büro im Haus der Bundestagsabgeordneten in Berlin ein Schreiben an die Parteigenossen. Damit seine Worte die gewünschte Wirkung nicht verfehlen, informiert er die Presse gleich mit. Er versichert sich, dass seine Nachricht auf den richtigen Schreibtischen angekommen ist.
Dann kehrt Ruhe ein. Denn es geht um ein Thema, dessen Tragweite größer ist als die Machtkämpfe in der SPD und das in Zukunft den Weltmarkt für Energie nachhaltig durcheinanderbringen könnte: die Gründung einer internationalen Agentur für Erneuerbare Energien „Diese deutsche Initiative ist unser Beitrag für die Weltentwicklung.“
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Artikel erschien in der Frankfurter Rundschau, 05. November 2008, von Christoph Albrecht-Heider
Zum Experiment "Landesminister" ist es nicht gekommen. Hermann Scheer, 64, ist wieder zurück in Berlin, bei der "großen" Politik, die er seit 1980 als Bundestagsabgeordneter kommentiert und gestaltet, je nach Mehrheitsverhältnissen eher das eine als das andere. Und es gibt nicht wenige, auch aus der eigenen Partei, die nicht unglücklich darüber sind, dass es nur bei der Versuchsanordnung geblieben ist und nicht zum Vollzug kam in Wiesbaden.
Nein, den Parteiausschluss von Wolfgang Clement habe er nie gefordert, beteuert Hermann Scheer. "Ich ziehe die inhaltliche Auseinandersetzung vor", sagt der SPD-Linke, der zu den schärfsten Kontrahenten des Ex-Bundeswirtschaftsministers zählt.
Mit seinem Eintreten für erneuerbare Energien steht der "Solarpapst" für jene Politik, gegen die Clement auch in Hessen zu Felde zog. Bereits Anfang Februar, lange vor dem Parteiausschlussverfahren, hatte Scheer seinen Kontrahenten aus dem Rheinland aufgefordert, von sich aus die SPD zu verlassen.
Erst wollte er nur die Welt retten, jetzt auch die SPD: Hermann Scheer möchte die Linkspartei in der Umarmung erdrücken.
Von Thomas E. Schmidt
Wer von einer großen britischen Tageszeitung zu den fünfzig Menschen gezählt wird, die noch die Klimakatastrophe verhindern – und also die Welt retten können, zieht sein Superman-Kostüm nicht aus, wenn er in der eigenen Partei umherfliegt.
Lange Zeit war Hermann Scheer in der SPD der Exot, der sich nur für Solarenergie interessiert. Jetzt wird er im parteiinternen Streit zum Kämpfer für Andrea Ypsilanti. Sie will Scheer zum Superminister machen.
Von Jens Tartler
Artikel erschien in der Berliner Zeitung, 26./27. Januar 2008, von Jörg Michel
Als Hermann Scheer vor einiger Zeit nach seiner liebsten Beschäftigung gefragt wurde, antwortete er: Reden. Jeder, der sich schon einmal mit ihm unterhalten hat, kann das bestätigen. Ist Scheer erstmal in Fahrt, gibt es kein Halten mehr. Dann spricht der SPD-Bundestagsabgeordnete von der ökologischen Krise, dem solaren Zeitalter, der Kraft der Sonne, dem Weltklima, der Energieabhängigkeit.
Hermann Scheer will Superminister für Wirtschaft und Umwelt in Hessen werden. Er hat es Andrea Ypsilanti versprochen. Von Peter Unfried
Kurz vor seiner Rede nahm ihn der Landrat beiseite. "Seien Sie bloß vorsichtig", sagte er, "wenn Sie auf die Windkraft zu sprechen kommen, Herr Scheer." Das sei in Nordhessen ein sehr heikles Thema. Jaja, brummte der, er wisse schon, wie er es angehen werde. Nämlich so: