Mit einer öffentlichen Gedenkfeier haben rund 500 Freunde, Weggefährten, Mitstreiter und Gäste am 1. November im Lichthof des Museums für Kommunikation in Berlin Abschied von Hermann Scheer genommen.
"Hermann war ein herausragender Politiker, der Technik und Ökologie, Wirtschafts- und Industriepolitik zusammengeführt hat", sagte Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe und ehemalige Bonner Oberbürgermeisterin, in ihrer Ansprache. Mit seinem Tod habe die Welt einen der wichtigsten Streiter für die Erneuerbaren Energien verloren.
Dieckmann sprach an Stelle von Erhard Eppler, der wegen einer Erkrankung kurzfristig absagen musste. Sie zitierte aus Epplers Redemanuskript unter anderem: "Hermann war ein mutiger Mensch – so mutig, dass er selbst kaum merkte, wie mutig er war." Epplers Text endete mit dem Satz: "Wir haben einen Menschen verloren, den sogar die nicht vergessen werden, die ihn gerne vergessen möchten."
Frank-Walter Steinmeier, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, der Hermann Scheer 30 Jahre lang angehört hatte, nannte Scheer einen "klugen Feuerkopf", der als einer der ersten erkannt habe, dass Energiepolitik auch eine friedenspolitische Dimension hat. Sein gesamtes politisches Handeln habe der Sozialdemokrat Scheer als globales Handeln verstanden.
Außerdem sprachen bei der Gedenkfeier die Mitglieder des EUROSOLAR- und des WCRE-Vorstands Wolfgang Palz, Michael Eckhart, Preben Maegaard und Mechtild Rothe, die Publizisten Franz Alt und Mathias Greffrath, sowie der Herausgeber der Zeitschrift Für Neues Energierecht, Peter Becker.
An der Veranstaltung nahmen zahlreiche Politiker/innen teil, darunter Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse, Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau, SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, SPD-Präsidiumsmitglied Ralf Stegner, die stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Elke Ferner, Ulrich Kelber und Joachim Poß, die hessische SPD-Landtagsabgeordnete Andrea Ypsilanti, die Vorsitzenden der Bundestagsfraktion der GRÜNEN, Renate Künast und Jürgen Trittin, die Bundesvorsitzende der Partei DIE LINKE, Gesine Lötzsch, der Vorsitzende der Bundestagfraktion DIE LINKE, Gregor Gysi, und die Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes, Simone Peter, teil.
Zum Abschluss der Gedenkstunde sagte EUROSOLAR-Geschäftsführerin Irm Pontenagel: "EUROSOLAR wird weiterleben. Ebenfalls der Weltrat für Erneuerbare Energien. Dann werden wir eine Hermann-Scheer-Stiftung ins Leben rufen, weil dieser Name beispielhaft für sein Lebenswerk steht." Alle, die Hermann Scheer ehren wollten, sollten sich den Titel seines Buchs "Der energethische Imperativ" zum Motto des Lebens machen.