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EUROSOLAR-Pressemitteilung, 17. Februar 2005

Eine der großen energetischen Herausforderungen der Gegenwart ist neben der effizienten Nutzung von Energie die Erschließung neuer Energiequellen. Größtenteils energetisch noch ungenutzt wachsen auf unseren Feldern Pflanzen, die auch zur Produktion von Energie eingesetzt werden können. Zu dieser Thematik trafen sich über 200 Experten und Interessierte zur siebten EUROSOLAR-Konferenz „Der Land- und Forstwirt als Energie- und Rohstoffwirt“, die in Kooperation mit der Energieagentur NRW und der Landesforstverwaltung NRW im Kunstmuseum Bonn veranstaltet wurde. „Die Devise lautet „Weg vom Erdöl!“ Dabei können die Landwirte eine entscheidende Rolle spielen. Wer auf die Zukunft setzt, der setzt auf die Nutzung von Biomasse, Biogas, kurz auch auf den Anbau von Energiepflanzen, das schafft regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfungsketten“, so Dr. Hermann Scheer, Präsident von EUROSOLAR.

Das Repertoire ist vielfältig: Biokraftstoffe aus und für die Landwirtschaft präsentierte der Deutsche Bauernverband, Claus Burkhardt von Südzucker stellte eine Bioethanolanlage vor, die ihren Kraftstoff aus Getreide holt, der Sysnthesekraftstoff Bio-Methan als Erdgasersatz wurde beleuchtet oder das oberbergische Dorf Gummersbach-Lieberhausen, dass nur auf Energieholz setzt, wurde vorgestellt. Präsentiert wurden funktionierende Beispiele aus der Praxis – von der Holzpelletproduktion über die Biogasanlage bis zu leistungsfähigen Holzheizanlagen. „Alles neue Geschäftsfelder für unsere Land- und Forstwirte,“ sagte Dr. Hermann Scheer.

Umweltministerin Bärbel Höhn und Staatssekretär Thomas Griese, werden das Ziel, bis 2020 rund 25 Prozent der Strom- und Wärmeversorgung sowie des Kraftstoffverbrauchs durch nachwachsende Energieträger zu decken, energisch unterstützen.

Um der Forderung der EU nach einem verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffen nachzukommen, fördert Ministerin Bärbel Höhn u.a. Holzpelletanlagen, den Einsatz von Pflanzenöl und Bioethanol in kommunalen Fuhrparks, Biogasanlagen und Solaranlagen auf Scheunendächern.

Bärbel Höhn: „Wir müssen unsere Abhängigkeit vom Erdöl schnell vermindern, um das Klima zu schützen, das Ökosystem Erde nicht zu ruinieren und nachkommenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu übergeben. Auf diesem Weg werden wir gleichzeitig in den nächsten Jahren zehntausende Arbeitsplätze schaffen.“

Staatssekretär Dr. Griese betonte, dass gerade in der heutigen Zeit, wo der Kampf um Arbeitsplätze und neue Einkommensmöglichkeiten fast aussichtslos erscheint, der Bereich der erneuerbaren Energien ein ganz anderes Bild ergibt. In keinem anderen Produktionssektor wird es für Land- und Forstwirte mehr Wachstum, mehr Investitionen und mehr Einkommenschancen geben als in der Energieproduktion.

 „Dazu ist allerdings auch die Mobilisierung der landwirtschaftlichen Potenziale erforderlich“, erklärte Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Leiter der Energieagentur NRW. Die Energieagentur NRW unterstützt diese Entwicklungen seit Jahren durch die Beratung von landwirtschaftlichen Betrieben durch eine kostenfreie Vor-Ort-Beratung.

Gerade bei der Nutzung von Holz als Energieträger bieten sich noch große Potentiale, referierte Ralf Langer von der Landesforstverwaltung NRW. Langer: „Neben den energiepolitischen und den umweltpolitischen Aspekten des Wandels vom Landwirt zum Energiewirt gibt es natürlich auch noch wichtige wirtschaftliche, arbeitsmarktpolitische Gründe, die für Energiegewinnung aus Holz und anderer Biomasse sprechen.“ Schätzungen gehen von einem Potential bis 2020 von rund 175.000 Stellen vor allem im Bereich der Landwirtschaft aus – vorausgesetzt, NRW schafft es, die Wertschöpfungskette im Land zu behalten.

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