Menu Content/Inhalt
Scheer_abendveranstaltung_t.jpgEUROSOLAR-Pressemitteilung, 28. April 2005

Experten und Politiker diskutierten beim 2. Aachener Anwenderforum über neue Wege der Energiepolitik

Aachen. Bei den Zielen herrscht Einigkeit: Die Energieversorgung der Zukunft soll wirtschaftlich sein, die Umwelt schonen und Versorgungssicherheit gewährleisten. Wie diese Ziele angesichts stetig steigender Preise für Erdöl und Erdgas erreicht werden können, diskutierten rund 100 Experten von Stadtwerken, aus Wirtschaft und Kommunen sowie der Land- und Forstwirtschaft beim 2. Aachener Anwenderforum vom 27. bis zum 28. April unter dem Titel „Bioenergie-Nutzung in Stadt in Region“.

Bärbel Höhn beim 2. Aachener AnwenderforumLandesumweltministerin Bärbel Höhn stellte gleich zur Eröffnung klar: „Erdöl, Ergas und Kohle werden nicht nur immer teurer, sie sind auch endlich und werden in absehbarer Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen.“ Der Tenor der Tagung: Neben erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasser bietet die Biomasse ernorme Chancen, die Energieversorgung der Zukunft zu sichern.

„Der weltweite Zuwachs an photosynthetischem Material aus der Land- und Forstwirtschaft und aus den Wäldern dieser Welt - auch den nicht bewirtschafteten - beträgt 220 Milliarden Tonnen Trockenmasse. Es ist die große Ressourcenlüge unserer Zeit, so zu tun, als sei dieses Potential nicht ausreichend verfügbar“, erklärte Dr. Hermann Scheer, SPD-Bundestagsabgeordneter und alternativer Nobelpreisträger. Christdemokrat Christian Weisbrich pflichtete ihm bei: „Die Bioenergie ist eine große Chance – auch für die heimische Landwirtschaft und den Verkehrs- und Wärmesektor.“ Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU im Landtag debattierte mit Scheer im Rahmen der öffentlichen Podiumsdiskussion zur Tagung. Der grüne NRW-Landtagsabgeordnete Reiner Priggen betonte auch die Bedeutung eines weltweiten Umschwungs in der Energiepolitik: „Wir müssen die neuen Lösungsansätze auch über Europa hinaus in den Vereinten Nationen diskutieren.“

Im Rahmen der Tagungsvorträge wurde deutlich, dass der Einstieg in die Biomasse-Nutzung insbesondere für Stadtwerke und Kommunen eine große Herausforderung darstellt. Steffen Hoffmann von der Energieagentur NRW brachte es auf den Punkt: „Biomasse fällt regional an und ist nur bedingt transportfähig. Sie ist also vor allem zur dezentralen Energieerzeugung vor Ort in den Regionen geeignet.“ Um Projekte erfolgreich umzusetzen, seien Kooperationen und das Zusammenwirken verschiedener Partner erforderlich. Hier müssten die Rohstofflieferanten wie Land- und Forstwirte ebenso berücksichtigt werden wie Energieversorger und die Nutzer der erzeugten Energie.

Auf dem Programm der Tagung standen daher Themen wie Beschaffung und Logistik, rechtliche Rahmenbedingungen, der Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur und Beispiele aus der Praxis von der Biogas-Erzeugung und Einspeisung bis hin zur Holzhackschnitzelverwertung in Verbrennungs- und Vergasungsverfahren. Veranstalter der Tagung, die nach 2003 zum zweiten Mal in Aachen stattfand, ist die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V., EUROSOLAR, und die STAWAG, Stadtwerke Aachen AG.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.