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(c) solarwirtschaft.deEUROSOLAR-Pressemitteilung, 02. Mai 2003

SPD und Bündnis90/Die Grünen vereinbarten in ihrer Koalitionsvereinbarung vom 16. Oktober 2002, dass sie "zur Stärkung einer nachhaltigen Energieversorgung in Deutschland ein Energieforschungsprogramm erarbeiten, in dem Erneuerbare Energien und Energieeinsparung Priorität haben." Dr. Hermann Scheer MdB, Präsident von EUROSOLAR, und Hans-Josef Fell MdB, Vorsitzender der Sektion Deutschland von EUROSOLAR stellen heute zur Unterstützung dieses Vorhabens ein eigenes Memorandum zur Energieforschung vor, in dem die möglichen Leitlinien für das Energieforschungsprogramm der Bundesregierung aufgezeigt werden.

Bis zur Mitte des Jahrhunderts muss die Energieversorgung vollständig auf Erneuerbare Energien umgestellt sein. Hierzu sind auch für die Energieforschung die erforderlichen Maßnahmen zu treffen: Die Mittel für die Energieforschung sind noch in dieser Legislaturperiode zu verdoppeln und wie bereits vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) gefordert bis 2020 zu verzehnfachen. Zugleich müssen – wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben – die Schwerpunkte geändert werden. Die Forschungsförderung muss von der Nuklearforschung und den fossilen Energien hin zu den Erneuerbaren Energien und dem Energiesparen umgeschichtet werden. Es ist unverantwortlich, hunderte Millionen Euro für die erfolg- und perspektivlose Kernfusionsforschung zu verschwenden und zugleich die Mittel für die Erneuerbaren Energien knapp zu halten.

EUROSOLAR fordert daher die Bundesregierung auf, den Koalitionsvertrag zügig umzusetzen und die Energieforschung Deutschlands neu zu strukturieren: Das zukünftige Energieforschungsprogramm muss ambitionierter auf die solare Energiewende ausgerichtet werden. Es muss Mut zu Zielen und neuen Ideen haben und es muss darauf hinwirken, die Zersplitterung der Energieforschung in verschiedene Ressorts zu überwinden.

EUROSOLAR fordert ein Energieforschungsprogramm, das

  • die Bionenergieforschung institutionell stärkt – wie im Koalitionsvertrag vorgesehen;
  • eine hohe Priorität für Einsparmaßnahmen im Energieverbrauch hat;
  • die Atomenergieforschung auf Fragen der Entsorgung sowie der Sicherheit bestehender Reaktoren beschränkt. Dabei hat die Atomindustrie die Forschung selbst nach staatlichen Richtlinien aus den Rückstellungen zu finanzieren;
  • die Forschung bei fossiler Energien auf Technologien begrenzt, die in der gesamten Energiekette keine Emissionen ausstoßen.
  • der Möglichkeit Rechnung trägt, dass die Erdwärme in Deutschland den gesamten Grundlaststrombedarf decken kann;
  • nicht nur auf wertvolle kurzfristige Effizienzverbesserungen und Wirkungsgradsteigerungen hinarbeitet, sondern auch berücksichtigt, dass z.B. eine Fotovoltaikanlage im Jahr 2030 vollkommen anders sein wird als eine heutige;
  • die vielfältigen Möglichkeiten dezentraler Energiespeicherung und der Mehrfachverwertung von Energien erschließt, in Verbindung mit Informations- und Nanotechnologien;
  • die Grundlagenforschung für Erneuerbare Energien ausbaut (u.a. neue Solarzellenmaterialien, Verwertungsmöglichkeiten pflanzlicher Rohstoffe);
  • die vielfältigen Möglichkeiten neuer Kraftstoffe aus Bioenergie und Wasserstoff erforscht und verbessert;
  • darauf hinwirkt, dass sich die Forschungseinrichtungen in Deutschland stärker hin zu den Erneubaren Energien orientieren.
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