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Presseecho 2009

tazlogo.gif Das Schlagloch: Pioniere des Wandels

 

Kolumne von Mathias Greffrath, 14. Oktober 2009

Spätestens in vier Wochen wird uns die neue Regierung mit einem "Kassensturz" klarmachen, welche Opfer uns Banken, Zinsen und Konjunktur noch abverlangen und wofür deshalb kein Geld mehr da ist. Triste Aussichten, gäbe es nicht im parlamentarischen Untergrund des neuen Bundestages wieder diese neue, zukunftskluge, wenngleich kleine Fraktion … aber über die später mehr, zunächst zum Kassensturz: Der schlimmste hat schon vor der Wahl stattgefunden, fast ohne Öffentlichkeit.

Am 1. September übergab der "Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen" der Regierung sein Sondergutachten "Kassensturz für den Weltklimavertrag" - zahlengespickte, ungeduldige sechzig Seiten. Ausgehend von Berechnungen der Potsdamer Klimaforscher stellt es fest, wie viel CO2 die Weltgesellschaft noch freisetzen kann, wenn das Klimaziel von 130 Staaten - nicht mehr als zwei Grad Erwärmung - erreicht werden soll.

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Laudatio auf Hermann Scheer, den Träger der  '2009 Karl W. Böer Solar Energy Medal of Merit’, verliehen am 7. Mai 2009 an der Universität Delaware in den USA

Es ist mir nicht nur eine große Ehre, heute die Laudatio auf Hermann Scheer zu halten, sondern tatsächlich auch eine ganz persönliche Freude und Genugtuung, da ich seit vielen Jahren sowohl Hermann Scheer, dem Preisträger, als auch dem Stifter der Medaille, Karl Wolfgang Böer, eng verbunden bin.

Wolfgang Böer, ursprünglich Professor der Physik in Deutschland, dem Land in dem die Physik in der Gesellschaft ein hohes Prestige genießt, ist dort bekannt als einer, der mit an erster Stelle mit dabei war, als es darum ging, das Physikalische Institut der Humboldt Universität in Berlin auf den Ruinen des 2. Weltkrieges wieder aufzubauen. Neben vielen anderen Dingen hat er die Zeitschrift ‘physica status solidi’ initiiert, in der ich selber Mitte der 60er Jahre die Resultate meiner Doktorarbeit über Photovoltaik publiziert habe: für mich war dieser Artikel der Beginn meiner Karriere in Frankreich. Als die terrestrische Solar Energie in den 70ern langsam in Fahrt kam, dies besonders in den USA, haben wir uns mehrmals hier in Delaware getroffen. Später, als Professor Böer den prestigeträchtigen Solar Energie Preis hier am ‚Institute for Energy Conversion’ ins Leben gerufen hat, habe ich von meiner Seite – vor genau 20 Jahren – den europäischen Becquerel Preis für Verdienste im Bereich PV und später, zusammen mit der amerikanischen IEEE und der japanischen PV Gemeinschaft, den Welt Preis für Photovoltaik begründet. Wir waren also, wenn ich das so sagen darf, Brüder in der Tat.

Dr. Hermann Scheer, den wir heute ehren, hat tatsächlich eine einzigartige Pionier-Rolle bei der weltweiten Verbreitung der Solarenergie in allen ihren Formen gespielt. Time Magazine nannte ihn einen ‘Hero of the Green Century’. Das schwedische Parlament verlieh ihm den Alternativen Nobel Preis. Als erster Preisträger überhaupt erhielt er darüber hinaus den ‘Welt Photovoltaik Preis’ anlässlich eines Weltkongresses der Photovoltaik.

zeit_logo.jpgArtikel erschien in DIE ZEIT, 15. Januar 2009, von Fritz Vorholz

Steter Tropfen höhlt den Stein. Fast 20 Jahre hat Hermann Scheer, SPD-Bundestagabgeordneter und Träger des Alternativen Nobelpreises, für die Gründung einer Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien getrommelt. Nun wird seine Hartnäckigkeit belohnt. Ende Januar werden Vertreter von 40 Nationen IRENA in Bonn aus der Taufe heben.

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