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Artikel erschienen in Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 16. Januar 2007

Von Nicolai Ulbrich. Bad Emstal. Das Parkhotel auf der Emstaler Höhe machte seinem Namen am Montagabend alle Ehre: Dicht gedrängt standen die Fahrzeuge der Gäste des Neujahrsempfangs der SPD Kassel-Land rund um den Tagungsort. Im Innern des Festsaales ein ähnliches Bild, proppenvolle Reihen und zahlreiche Stehgäste. So war es nicht verwunderlich, dass Unterbezirksvorsitzender Uwe Schmidt gegen 19.20 Uhr die 300 Gäste mit leichter Verspätung begrüßte.

Dabei würdigte der 52-Jährige die Verdienste des kürzlich verstorbenen Rudolph Stoepel, ehemaliger Bürgermeister von Fuldatal. Als Fazit des vergangenen Jahres hob Schmidt den Erfolg bei der Kommunalwahl hervor. In Anwesenheit von Landrat Dr. Udo Schlitzberger und der Fraktionsvorsitzenden Ulrike Gottschalck rief Schmidt seine Genossen zur Geschlossenheit bei den kommenden Aufgaben auf.

"Wenn der Irak Bananen anbauen würde, hätte es keinen Krieg gegeben."

Bezirksvorsitzender Manfred Schaub sagte anschließend, die SPD müsse wieder ein stärkeres Sozialprofil entwickeln - Arbeit und Ausbildung stünden an erster Stelle, wofür die Gäste lautstarken Applaus spendeten.

Die momentanen Versuche, die Rechte der Arbeitnehmer zu beschneiden, müssten gestoppt werden. Die SPD stehe für Kündigungsschutz und Flächentarifverträge.

Zu einem Schwerpunkt der künftigen Parteipolitik, den erneuerbaren Energien, referierte der Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer. Der Präsident der Europäischen Vereinigung für erneuerbare Energien bezeichnete die Energiefrage als "Weltproblem ersten Ranges" und "Grundlage für alles". Der rasend schnellen Erschöpfung von Ressourcen wie Öl und Gas müsse man sich politisch stellen, auch um Konflikte wie den Golf-Krieg künftig zu verhindern.

Scheer kritisierte die Haltung der hessischen CDU-Regierung in Bezug auf die längere Nutzungsdauer von Atomkraftwerken und einen späteren Ausstieg aus der Atomenergie als unerträglich: "Dabei machen wir nicht mit - man hinterlässt seinen Kindern keine 100 000 Jahre Atommüll." Als Alternativen zur Atomkraft nannte Scheer die Energiequellen von Sonne, Wasser und Biomasse. Eine der Hauptaufgaben der Sozialdemokraten sei es, die Menschen für einen Wechsel hin zu den erneuerbaren Energien zu motivieren und zu mobilisieren. Die These, alternative Energie allein reiche zur Versorgung nicht aus, bezeichnete er als "größte Energielüge" und schloss mit der Frage, warum man Energie als demokratische Alternative nicht in Bürgerhände legen könne.

Die zahlreichen Gäste waren offensichtlich seiner Meinung, was der Beifall zum Ausdruck brachte. Passend zum Thema bekam Scheer von der Parteispitze der Landkreis-SPD ein Stück Biomasse aus Nordhessen: echte Ahle Wurscht - zur Regeneration des eigenen Energiehaushaltes.

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