21. Februar 2006, Fellbach, Parkrestaurant 

Die Selbstverwaltung von Wirtschafts- und Berufszweigen in dafür eingerichteten Kammern mit öffentlich-rechtlichem Status ist seit dem 19. Jahrhundert ein Bestandteil deutscher Wirtschaftskultur. Kammern nehmen stellvertretend bestimmte Staatsaufgaben wahr, woraus die Zwangsmitgliedschaften legitimiert werden. Daraus ergibt sich aber auch die Pflicht zur Neutralität in Fragen von allgemein politischer Bedeutung sowie die zur gleichen Berücksichtigung der Interessen aller ihrer Mitglieder.

Die Zwangsmitgliedschaft in den Industrie- und Handelskammern ist in den Augen einer wachsenden Zahl ihrer Mitglieder zum Ärgernis geworden, weil sie ihre Interessen nicht mehr vertreten sehen. Die Organisation IHK-Verweigerer e.V. – eine Initiative von Unternehmern aus Handel, Handwerk und Industrie – fordert die Aufhebung der Zwangsmitgliedschaft und tritt für freiheitliche Selbstbestimmung bei der Wahl ihrer Interessenvertreter ein. Die Deutsche Umwelthilfe klagt im Namen vieler Unternehmen im Bereich der Umwelttechnik gegenwärtig gegen den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Dachorganisation der IHKn, weil deren gegen die Umweltpolitik gerichteten Forderungen zur Existenzvernichtung vieler Zwangsmitglieder führen würden.

Die Frage der Zwangsmitgliedschaft ist deshalb Thema des nächsten Remstal-Forums, das zum 101. Mal stattfindet:
 
Selbstbestimmung oder Zwang?
Zur Aufhebung der Zwangsmitgliedschaft in der IHK

Die einleitenden Vorträge halten

Axel Pestel
Unternehmer und Vorsitzender IHK-Verweigerer e.V.
Dr. Gerd Rosenkranz
Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe

Das Remstal-Forum, das am 14.09.2005 zum 100. Mal stattfand und bisher von Dr. Hermann Scheer getragen wurde, wird ab dem kommenden 101. Forum von Hermann Scheer und der Landtagsabgeordneten Katrin Altpeter gemeinsam veranstaltet.