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Erneuerbare Energien statt AtomenergieEUROSOLAR-Pressemitteilung, 12. Oktober 2005

Breites Bündnis von Umweltverbänden, Verbänden der Erneuerbaren Energien und Anti-Atom-Initiativen ruft für den 05. November zu bundesweiter Demonstration in Lüneburg auf

In den am kommenden Montag in Berlin beginnenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD stehen nicht zuletzt auch wichtige Weichenstellungen in der Energiepolitik auf der Agenda. Dies haben Vertreter eines Bündnisses aus Umweltverbänden, Anti-Atom-Initiativen und Förderern Erneuerbarer Energien auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Hannover unterstrichen. Deshalb haben sie für den 05. November 2005 eine bundesweite Demonstration in Lüneburg angekündigt. Unter dem Motto "Atomkraft nein danke - Erneuerbare Energien jetzt" werde ab 13 Uhr in der Lüneburger Innenstadt ein unübersehbares Zeichen gesetzt, mit dem die neue Bundesregierung zu einer ökologisch vernünftigen Energiepolitik aufgefordert wird.

In den Koalitionsverhandlungen werden zentrale umweltpolitische Errungenschaften der letzten Jahre auf der Kippe stehen. Wird es die von der CDU angekündigten Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke geben? Gibt es weiterhin eine ambitionierte Förderung der Erneuerbaren Energien? Die großen Stromkonzerne drängen auf eine Rolle rückwärts in der Energiepolitik. Wer das Ende der Atomkraft und den Ausbau der erneuerbaren Energien sichern will, muss sich jetzt den Atomkraftbefürwortern entgegenstellen. Deshalb ruft das Bündnis auf, in großer Zahl nach Lüneburg zu kommen.

Von EUROSOLAR bis zum Deutschen Naturschutzring und einigen seiner größten Mitgliedsverbände wie BUND und NABU, von ROBIN WOOD und der BI Lüchow-Dannenberg bis zum Netzwerk Friedenskooperative umfasst das Bündnis mittlerweile über 30 Gruppierungen. Eine zukunftsfähige Energiepolitik, so die gemeinsame Auffassung, muss auf den Ausbau der erneuerbaren Energien setzen. Einigkeit herrscht auch darüber, dass Atomenergie die mit Abstand gefährlichste Art ist, Strom zu erzeugen. Deshalb ist jeder Tag mit Atomkraft einer zuviel.

Renate Backhaus, Atomexpertin im BUND-Bundesvorstand: "Ziel der großen Stromkonzerne ist die langfristige Fortsetzung der Atomkraft-Nutzung. Das würde das atomare Risiko weiter erhöhen. Wir brauchen einen echten Atomausstieg und keine Laufzeitverlängerungen. Außerdem würde so die notwendige Energiewende hin zu regenerativen Energien hinausgezögert."

Jörg Mühlenhoff von EUROSOLAR, der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien: "Erneuerbare Energien machen den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in Deutschland überflüssig. Im Gegensatz zur Atomkraft leisten sie einen Beitrag zum Klimaschutz und haben 150.000 Arbeitsplätze geschaffen. Dieser Weg darf nicht gestoppt werden."

Francis Althoff, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg: "Wir sehen mit Sorge, dass unter einer großen Koalition der Standort Gorleben wieder ernsthaft als Atommüll-Endlager in die Diskussion kommt. Gorleben ist und bleibt ungeeignet. Dennoch sollen mit dem Castor-Transport in den nächsten Wochen wieder Fakten geschaffen werden."