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Renewables 2004EUROSOLAR-Pressemitteilung, 15. April 2004

...kann politische, soziale und ökologische Katastrophe abwenden

Aus Anlass der bevorstehenden Internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien erklärt der Vorsitzende des Weltrats für Erneuerbare Energien und Präsident von EUROSOLAR, Hermann Scheer: "Über einen Zeitraum von insgesamt sieben Tagen – vom 29. Mai bis 04. Juni – wird es in Bonn die weltweit bisher größte Zusammenkunft von Akteuren geben, um weitere Schritte zur internationalen Verbreitung Erneuerbarer Energien zu beraten. Anlass ist die Internationale Regierungskonferenz "Renewables 2004", die vom 01. bis 04. Juni stattfindet, zu der Bundeskanzler Schröder auf der UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung im August 2002 eingeladen hatte."

In diesem Rahmen wird es auch am 02. Juni auf Einladung des Bundestages ein Internationales Parlamentarierforum über Erneuerbare Energien geben. Parallel zu diesen Ereignissen wird der Bundespräsident Johannes Rau im Garten der Villa Hammerschmidt zu einer Woche der Umwelt einladen, in der ebenfalls die Erneuerbaren Energien im Zentrum stehen. Neben vielen weiteren Begleitveranstaltungen wird im zeitlichen Vorfeld dieser Ereignisse vom 29.-31. Mai das Zweite Weltforum Erneuerbare Energien durchgeführt, zu dem der Weltrat für Erneuerbare Energien (World Council for Renewable Energy, WCRE) und EUROSOLAR einladen, auf dem die Nichtregierungsorganisationen auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien aus allen Kontinenten ihre Forderungen für eine weltweite Förderung Erneuerbarer Energien artikulieren und eine „World Renewable Energy Agenda“ beschließen werden.

Nach Auffassung des Weltrats für Erneuerbare Energien sollten diese Tage ein unüberhörbar werdendes Signal sein, dass die Zeit für die Lippenbekenntnisse für Erneuerbare Energien vorbei sei und mas-sive Schritte in diese Richtung überall zwingend geboten sind.

Angesichts unmittelbar bevorstehender Verknappungen der weltweiten Erdöl- und Erdgasreserven, denen ein wachsender Energiebedarf gegenübersteht, und der zunehmenden Zahl emissionsbedingter Umweltkatastrophen im weltweiten Maßstab, drohen der Weltzivilisation unkontrollierbar werdende politische, wirtschaftliche, soziale und ökologische Krisen, die nur durch eine umfassende Mobilisierung Erneuerbarer Energien abgelöst werden können.

Der Weltrat für Erneuerbare Energien und EUROSOLAR werden auf ihrem Weltforum zeigen, dass

  • bisher kaum eine Regierung tatsächlich nennenswerte Initiativen für die Mobilisierung Erneuerbarer Energien eingeleitet hat;
  • die Vorbehalte, dass wirtschaftliche Gründe solchen Initiativen entgegenstehen, ungerechtfertigt sind, weil Erneuerbare Energien zahlreiche makroökonomische Vorteile bringen;
  • es angesichts des tatsächlichen Potenzials Erneuerbarer Energien möglich sein wird, den gesamten Energiebedarf der Menschheit mit Erneuerbaren Energien zu befriedigen;
  • es besonders vordringlich ist, Strategien zur Unabhängigkeit vom Erdöl für den Kraftstoffsektor einzuleiten und hierbei der Schwerpunkt bei modernen Formen der Biokraftstoffe liegen muss.

Daher wird das Weltforum folgende Handlungskonzepte vorschlagen:

  • Die Einrichtung einer Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien.
  • Eine UN-Universität für Erneuerbare Energien sollte eingerichtet werden, um das weltweite Ausbildungsdefizit bei Erneuerbaren Energien (vor allem im Bereich der Bau- und Ingenieurberufe) rasch überwinden zu können.
  • Die Weltbank und ebenso auch die anderen internationalen Entwicklungsbanken sollten ihr Portfolio für Energiekredite deutlich ausweiten und dieses ausschließlich auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienzinvestitionen konzentrieren.
  • Im Rahmen der staatlichen Entwicklungshilfe sollen die Erneuerbaren Energien und Energieeffizienzprojekte absolute Priorität erhalten, weil sie das dauerhaft wirksamste Instrument zur Armutsbekämpfung und wirtschaftlichen Entwicklung sind.
  • Die NATO-Staaten sollten einen wachsenden Anteil ihrer Rüstungsausgaben für die Mobilisierung Erneuerbarer Energien in den Krisenregionen der Welt einsetzen und auf diesem Wege die „Green Cross“-Initiative Gorbatschows unterstützen.
  • Der atomare Nichtverbreitungsvertrag, der allen Mitgliedsstaaten einen Technologietransfer für Atomtechnik garantiert, soll ausgeweitet werden um die Verpflichtung eines Technologietransfers für Erneuerbare Energien.
  • Globale industrielle Normen und Standards für Erneuerbare Energien sollen unverzüglich gemeinsam erarbeitet werden, um „nichttarifäre“ Einführungsbarrieren abzubauen.
  • Im Rahmen der WTO ist eine Zollfreiheit für den Handel mit Erneuerbaren Energie- und Energieeffizienztechniken einzuführen.

Europäischer Solarpreis 2004 an die Stadt Bonn

Anlässlich der Bonner Welttage für Erneuerbare Energien werden EUROSOLAR und die KfW Bankengruppe, die jährlich den Europäischen Solarpreis vergeben, den Europäischen Solarpreis für Städte am 21. April der Stadt Bonn verleihen. Damit wird das jahrelange Engagement der Stadt Bonn für die Förderung Erneuerbarer Energien gewürdigt.

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